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Nietzsche 1886 A Kröner Verlag Stuttgart

From Bioblast
Publications in the MiPMap
Nietzsche F (1886) Die fröhliche Wissenschaft. A Kröner Verlag Stuttgart:330pp.


Nietzsche F (1886) A Kröner Verlag Stuttgart

Abstract:

Bioblast editor: Gnaiger E

Einige Zitate

  • 3: Leben - das heißt für uns, alles, was wir sind, beständig in Licht und Flamme zu verwandeln.
  • 59:
Die Feder kritzelt: Hölle das!
Bin ich verdammt zum Kritzelnmüssen? -
So greif' ich kühn zum Tintenfaß
Und schreib' mit dicken Tintenflüssen.
Wie läuft das hin, so voll, so breit!
Wie glückt mir alles, wie ich's treibe!
Zwar fehlt der Schrift die Deutlichkeit -
Was tut's? Wer liest denn, was ich schreibe?
  • 6: Es ist als ob wir eine unaufhaltsam rollende Maschine im Kopfe herumtrüen, welche selbst unter den ungünstigsten Umständen noch arbeitet.
  • 10: Das Tempo bedeutet nämlich unter den Kräften der Entwicklung bei Völkern evensoviel wie bei der Musik; für unseren Fall ist durchaus ein Andante der Entwicklung notwendig, als das Tempo eines leidenschaftlichen und langsamen Geistes.
  • 12: Wie? Das letzte Ziel der Wissenschaft sei, dem Menschen möglichst viel Lust und möglichst wenig Unlust zu schaffen? Wie, wenn nun Lust und Unlust so mit einem Stricke zuusammengeknüpft wären, daß, wer möglichst viel von der einen haben will, auch möglichst viel von der anderen haben muß ..? .. Vielleicht ist sie [die Wissenschaft] jetzt noch bekannter wegen ihrer Kraft, den Menschen um seine Freuden zu bringen und ihn kälter, statuenhafter, stoischer zu machen. Aber sie könnte auch noch als die große Schmerzbringerin entdeckt werden - und dann würde vielleicht zugleich ihre Gegenkraft entdeckt sein, ihr ungeheures Vermögen, neue Sternenwelten der Freude aufleuchten zu lassen!
  • 46: Es liegt ein tiefes und gründliches Glück darin, daß die Wissenschaft Dinge ermittelt, die standhalten und die immer wieder den Grund zu neuen Ermittlungen abgeben: - es könnte ja anders sein!
  • 59: O diese Menschen von ehedem haben verstanden zu träumen und hatten nicht erst nötig, einzuschlafen!
  • 107: .., wir müssen unserer Torheit ab und zu froh werden, um unserer Weisheit froh bleiben zu können!
  • 239: Ein einziger freudloser Mensch genügt schon, um einem ganzen Hausstande dauernden Mißmut und trüben Himmel zu machen; und nur durch ein Wunder geschieht es, daß dieser eine fehlt! - Das Glück ist lange nicht eine so ansteckende Krankheit - woher kommt das?
  • 290: Seinem Charakter "Stil geben" - eine große und seltene Kunst! .. Wer mit sich unzufrieden ist, ist fortwährend bereit, sich dafür zu rächen.
  • 326: Es will mir scheinen, daß vom Schmerze und Unglück immer übertrieben geredet werde, wie als ob es eine Sache der guten Lebensart sei, hier zu übertreiben.
  • 329: Man schämt sich jetzt schon der Ruhe: das lange Nachsinnen macht beinahe Gewissensbisse. .. die eigentliche Tugend ist jetzt, etwas in weniger Zeit zu tun als ein anderer.
  • 331: Ehemals wollte man sich einen Ruf machen: das genügt jetzt nicht mehr, da der Markt zu groß geworden ist, - es muß ein Geschrei sein.
  • 338: Ich will sie das lehren, was jetzt so wenige verstehen und jene Prediger des Mitleidens am wenigsten: - die Mitfreude!


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